Studie zeigt: Glücksspiellizenzen in Österreich wären von Vorteil
Bisweilen hält Österreich hartnäckig am Glücksspielmonopol fest. Bei Win2day handelt es sich um das derzeit einzige Angebot, welches Spielern legal online zur Verfügung geht. Hinter dem Anbieter steht ein Tochterunternehmen der Casinos Austria. Bereits mehrfach wurden von Seiten der Gerichte im Land Urteile gesprochen, laut denen es keinem Mitstreiter der Branche gestattet ist, Österreichern Glücksspiele digitaler Natur zur Verfügung zu stellen.
Nicht jeder Glücksspielanbieter will das bestehende Monopol so hinnehmen. Aus diesem Grund hat das britische Unternehmen Etain eine Studie beim Wirtschaftsprüfer BDO in Auftrag gegeben. Diese soll belegen, dass es für den Staat durchaus vorteilhaft wäre, Glücksspiel online offiziell zu lizenzieren und das Monopol abzulegen. Nur so käme man gegen den Schwarzmarkt und die anhaltende Abwanderung zu illegalem Glücksspiel im Land an.
Eine Änderung des Gesetzes hätte laut der BDO-Studie gleich zwei entscheidende Vorteile. Zum einen wäre es deutlich leichter, den Spielerschutz zu gewährleisten und Spielsucht vorzubeugen. Nicht geprüften Anbietern fehlt es aktuell an den in Österreich entscheidenden Regularien. Am Beispiel von Deutschland lässt sich gut erkennen, dass die Slot Seiten trotz einiger Einschränkungen positiv angenommen werden. Andererseits würde Österreich von deutlichen Steuereinnahmen profitieren.
Ob die BDO-Studie es schafft, Österreichs Regierung endlich zum Umdenken zu bewegen, ist fraglich. Die Fakten jedoch sprechen klar für sich. Denn: Mit einer Legalisierung von Glücksspielanbietern, die nicht Teil des Monopols sind, könnte man Spieler langfristig auf sichere und faire Seiten führen. Der Wirtschaftsprüfer BDO kommt zu dem Ergebnis, dass etwa 40 Prozent aller Glücksspieler Angebote bevorzugen, die eben nicht offiziell in Österreich lizenziert sind.
Glaubt man anderen Studien, ist es allenfalls ein Drittel aller Österreicher, die sich auf das Angebot von Win2day beschränken, während der Rest auf ausländische Anbieter setzt. Ungeachtet der konkreten Zahlen, bei denen immer von einer Dunkelziffer ausgegangen werden muss, ist das Risiko der illegalen Spielmöglichkeiten recht hoch.
Länder, die sich gegen ein Monopol und für eine Liberalisierung des Markts entscheiden, können von sich behaupten, mehr als 80 Prozent aller spielenden Einwohner für diese legalen Angebote zu begeistern. Nicht eindeutig klären ließ sich die Frage, wie viele Österreicher tatsächlich unter unkontrolliertem Spielverhalten leiden, demnach also in eine Spielsucht abzurutschen drohen.
Sofern die Regierung einlenkt, muss das Thema Glücksspielsteuern genau durchdacht werden, so die BDO. Je höher die Steuern ausfallen, desto mehr hat dies Einfluss auf die Auszahlungsraten. Sind diese wiederum unattraktiv, hätte das möglicherweise ein weiteres Abwandern in den Schwarzmarkt zur Folge. Online Casinos aus Malta und Curacao bieten beispielsweise Ausschüttungsquoten über 96% für Spielautomaten an.
Die Herausforderung besteht darin, einen guten Weg zu finden, mit dem der Staat ebenso leben kann wie Kunden legaler Slot Seiten, die ihr hart verdientes Geld investieren. Derzeit liegt der Bruttospielertrag in Österreich bei 40%. Wenn man den Empfehlungen der Studie folgt, beträgt die maximal mögliche Quote jedoch die Hälfte, nämlich 20 Prozent.
Der österreichische Chef des Anbieters Entain, Marc Lange, kommentiert: „Wir glauben, dass wir mit einer Modernisierung des Lizenzsystems in Österreich auf den Spielerschutz einzahlen können.“ Als Bwin Verantwortlicher hat sich Lange ausführlich mit der Thematik auseinandergesetzt und spricht sich ganz klar für ein offenes Lizenzsystem aus.
Schon seit geraumer Zeit hat sich die Schwaz-Grüne Koalition Österreichs mit der Frage auseinandergesetzt, ob das Glücksspielgesetz einer Neuerung unterzogen werden muss. Dies steht also längst auf dem Programm. Seit Anfang 2021 setzt die Regierung darauf, den Aufgabenbereich vom Finanzministerium herauszulösen.
Vielmehr soll in Zukunft eine Glücksspielbehörde errichtet werden, die sowohl weisungsfrei als auch unabhängig agieren darf. Wann genau diese zum Einsatz kommt und ob Österreich damit einen ähnlichen Weg einschlägt wie Deutschland, bleibt abzuwarten. Noch setzen die meisten Glücksspieler auf Casinoangebote mit EU Lizenz. Laut der Kommission gibt es nach wie vor Zweifel daran, dass das Monopol in Österreich überhaupt als EU-konform akzeptiert werden kann.
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