England gegen Wettanbieter-Werbung auf Trikots

Ähnlich wie Deutschland hat auch Großbritannien ein wachsendes Spielsuchtproblem zu bekämpfen. Der erste Schritt in Richtung Eindämmung: Das Verbot von Wettanbietern als Trikot-Sponsoren. Künftig sollen die Vereine Alternativen finden, denn obgleich man heute tatsächlich viele Teams mit Glücksspielwerbung in Verbindung bringt, wird es die schon bald nicht mehr geben.

Langfristig will die Regierung in England ein komplettes Verbot von Glücksspiel im Sport erwirken. Die Folgen für Vereine, selbst in der Premiere League, dürften drastisch ausfallen. Man rechnet bereits durch den Wegfall des Buchmacher Trikot Sponsorings mit Verlusten in Millionenhöhe.

Vorerst wird die Glücksspielbranche lediglich von den Trikots verbannt. Jedoch ist die Regierung bereits mit Überlegungen beschäftigt, auch TV Werbung zu verbieten. Das dazu erforderliche Grundsatzpapier wird voraussichtlich noch in diesem Jahr öffentlich gemacht. Erste Versuche, gegen die Regierung vorzugehen, sind bereits kläglich gescheitert. Besonders hart trifft es die unteren Ligen, die vorrangig vom Sportwetten und Casino Sponsoring leben.

Diverse englische Teams sind betroffen

Es gibt einige Vereine, speziell in der englischen Premiere League, die nun umdenken müssen. Hier einige Teams, die bisweilen durch Wettanbieter und Casinos gesponsert werden:

  • Newcastle United: Bet365
  • West Ham United: Betway
  • Leeds United: SBOTOP
  • FC Southhampton: Unibet
  • FC Brentford: Hollywood Bets
  • FC Burnley: SpreadEX Sports
  • FC Watford: Stake
  • Wolverhampton Wanderers: Bet365

Aber nicht nur die Premiere League hat bis dato gerne Buchmacher und Casinos als Hauptsponsoren auf den Trikots getragen. Ebenso gibt es in der Championship, der zweiten Klasse nach der Premiere League, zahlreiche Vereine, die neue Trikot Sponsoren werden suchen müssen. Hier einige Beispiele:

  • Derby County: Unibet
  • Birmingham City: Boyle Sports
  • Bristol City: Mansion Bet
  • Stoke City: Bet365

Millionenverluste sind möglicherweise die Folge der neuen Einschränkungen in England. Zwar wurde Glücksspiel in Großbritannien nicht komplett verboten, und auch Sponsoring ist weiter möglich. Die Trikots jedoch müssen komplett frei von Glücksspielwerbung bleiben.

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Auch Deutschland zieht klare Grenzen

Großbritannien ist nicht das einzige Land, das sich klar gegen Glücksspielwerbung auf Trikots ausspricht. Auch Deutschland macht deutlich: Weder Online Casinos noch Sportwetten-Anbieter sind hier zulässig. Erst in der aktuellen Saison hatte Werder Bremen den Gedanken, sich von bwin, einem der bekanntesten Buchmacher überhaupt, sponsern zu lassen.

Die Landesministerkonferenz ist klar dagegen. Generell sind Buchmacher von den Werbemöglichkeiten, die Fußballvereine im Land haben, ausgeschlossen. Der Fall Werder Bremen war jedoch so ausgeartet, dass ihn der Verein und der Stadtrat in Bremen vor Gericht austragen mussten. Letztlich verlor der Verein, der den 2007 beendeten Vertrag mit Bwin demnach nicht erneut aufnehmen darf.

Hintergrund ist insbesondere der Spieler- und Jugendschutz, wie die DFL Bestimmungen vorgeben. Auf der anderen Seite schützt dieses klare Werbeverbot durch Wettanbieter auch vor Betrug, denn damit sah sich der Sport in der Vergangenheit immer wieder konfrontiert.

Das Ende bestimmter Sponsoren – nicht nur im Bereich Gaming

Inzwischen ist es fast 20 Jahre her, als noch deutlich mehr erlaubt war im Bereich Trikot-Sponsoring. So wurden Ende der 1990er Jahre sowie noch Anfang der 2000er Sponsoren wie Veltins erlaubt. Der Bier-Hersteller beispielsweise zierte viele Jahre lang die Trikots von Schalke 04.

Von 1990 bis 1992 war Tuborg Trikotsponsor. Die Brauerei Diebels sponserte Borussia Mönchengladbach zwischen 1994 und 1997, gefolgt von Jever in den Jahren 2002 bis 2004. Wie es nun jedoch scheint, sind längst nicht nur Online Casinos als Sponsoren auf Trikots unzulässig, sondern auch Alkoholisches wurde mittlerweile verboten. Betroffen sind neben den genannten Vereinen unter anderem Eintracht Frankfurt und auch FC St. Pauli, wobei letzterer sogar von Jack Daniels gesponsert wurde.

Die Regeln hat die DFL klar definiert. Werbung dürfe demnach nicht „gegen die allgemein im Sport gültigen Grundsätze von Ethik und Moral, die gesetzlichen Bestimmungen oder die guten Sitten verstoßen.“ Damit wurden in erster Linie hochprozentige Alkoholika untersagt, Zigaretten und andere Tabakwaren sind bereits vor Jahren aus der Werbelandschaft in Deutschland verschwunden.

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