Zocken um Studienkredite

Flagge EnglandKaum woanders auf der Welt hat Glücksspiel einen so hohen Stellenwert wie in Großbritannien. Bekannt sind die sonst eher biederen Briten vor allen Dingen für Sportwetten. Viele bekannte Buchmacher haben ihren Hauptsitz auf der Insel. Was sich die National Union of Students nun hat einfallen lassen, das ist aber selbst für die Bevölkerung in Großbritannien neu. Immer mehr Studenten setzen inzwischen ihre Studien-Kredite ein, um sich dem Glücksspiel zu widmen. Die Verluste sind dabei dramatisch, denn oftmals ging es bereits um mehrere tausend Pfund.

Studenten gelten in der Regel nicht gerade als wohlhabend. Um Reichtum und Anerkennung zu erhalten, müssen sie schließlich erst einmal das Studium anstellen und dann auch noch den passenden Job finden. Bis dahin sieht es mit Einkommen eher mau aus. Großbritannien vergibt aus diesem Grund spezielle Studien-Kredite. Dieses Geld soll eigentlich dazu dienen, über die Runden zu kommen und das Studium möglichst problemlos zu finanzieren. Vielen Kreditnehmern ist das aber offensichtlich nicht genug. Sie verwenden ihre Kredite bevorzugt fürs Glücksspiel – immer in der Hoffnung, doch noch zu viel Geld zu kommen.

Umfrage zeigt: Immer mehr Studenten spielen

Die National Union of Students hat in den vergangenen Monaten insgesamt 1.600 britische Studenten zum Thema Glücksspiel und Gewohnheiten befragt. Mehr als die Hälfte, nämlich 59%, hat sich 2018 mindestens einmal mit Glücksspielen beschäftigt. 49% dieser Gruppe macht klar, warum sie spielen: Sie wollen die eigene Kasse aufbessern. Ein Plan, der nur allzu oft nach hinten losgeht. Natürlich spricht erst einmal nichts dagegen, eine Runde Roulette zu spielen oder ein paar Pfund in den Spielautomaten zu werfen. Auch an Sportwetten gibt es nichts zu kritisieren – wenn, ja wenn nicht das eigene Überleben davon abhängt.

Besagte Studenten haben selbst meist kein Einkommen, müssen also an ihre Studien-Kredite heran, um überhaupt spielen zu können. Immer mehr junge Erwachsene spielen sogar über die eigenen Verhältnisse hinaus. Dass man nur selten gewinnt, sollte dabei doch eigentlich so gebildeten Menschen klar sein. Die Problematik, die in den letzten Jahren immer größer geworden ist, hat längst auch die UK Gambling Commission in ihrem Report bestätigt.

Studie aus 2017 erschreckend

Der in Großbritannien verantwortlichen Glücksspielkommission ist durchaus bewusst, dass Spielen gerade bei jungen Erwachsenen zu einem Problem werden kann. Schon 2017 hat die Behörde rund 1.000 Studenten befragt. Die Ergebnisse waren recht ähnlich wie in der jüngsten Studie. Schon damals kristallisierte sich heraus, dass Glücksspiel zu den liebsten Beschäftigungen vieler Studenten gehört. Einigen hatte diese Tatsache sogar schon das finanzielle Genick gebrochen. Viele haben sich sogar mit über 10.000 Pfund verschuldet. Diese Summen wieder reinzuholen, dürfte schwer bis unmöglich werden – zumindest, solange die Betroffenen über kein geregeltes Einkommen verfügen.

Die Gambling Commission sagte damals: „Laut unserer Zahlen spielen zwei von drei Studenten. Während viele dies tun können, ohne Schaden zu erleiden, kann das Spielen für einige zur Verschuldung, Abwesenheit von Lehrveranstaltungen und möglicherweise zu einem langfristigen Spielproblem führen… Wir möchten die Universitäten dazu ermutigen, den gleichen Umfang an Informationen und Unterstützung über die Risiken von Glücksspiel bereitzustellen, wie dies bei Drogen, Alkohol oder Safer Sex der Fall ist.

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NUS spricht weitere Faktoren an

Dass überhaupt so viele Studenten spielen, ist für die National Union of Students durchaus nachvollziehbar. Den jungen Leuten fehlt es einfach an Geld. Wohn- und Lebensunterhaltskosten werden immer höher. Hinzu kommen dann natürlich die Studiengebühren, die je nach Universität und gewähltem Studiengang noch einmal bei 10.000 Pfund liegen können – teilweise sogar deutlich drüber. Wer sich eine besondere Ausbildung leisten will, der muss sich gleichzeitig etwas einfallen lassen. Schließlich kann so ein Studium schon mal mehrere Jahre dauern. Viele Studenten hoffen, dass sie die eigene Kasse durch Glücksspiel aufgebessert kriegen. In den meisten Fällen ist das natürlich Wunschdenken, denn so viele Glücksspielmillionäre gibt es nun auch wieder nicht.

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