Spielsucht Skandal – zahlreiche Hochzeitspaare betrogen

Flagge DeutschlandIn Bochum muss sich nun ein 34-jähriger Eventplaner vor Gericht veranstalten. Dem Serviceleiter einer Event-Location wird vorgeworfen, 65 Hochzeitspaare um ihr Geld gebracht zu haben. Anstatt wie besprochen deren Hochzeitsfeier zu planen, nahm er rund 230.000 Euro an und verzockte das Geld beim Glücksspiel. Der Angeklagte zeigt sich in der Verhandlung geständig, er gab an, an einer schweren Spielsucht zu leiden.

Bei dem angeklagten Serviceleiter handelt es sich um einen Mann, der mit der Aufgabe betraut war, die Räumlichkeiten für Hochzeiten herzurichten und zu vermieten. Häufig wurden den Brautpaaren dafür ordentliche Summen als Anzahlung abverlangt. Anstelle der von den Betroffenen erhofften Planungen erhielten diese am Ende nichts, das Geld wurde von dem Beklagten eingestrichen, nur einem Zufall ist es zu verdanken, dass seine Taten aufflogen.

65 Hochzeiten kurzfristig geplatzt

Dass Casino Spiele süchtig machen können, ist kein Geheimnis. Wer in einem Casino spielt, der sollte seine Grenzen kennen. Seriöse Unternehmen der Branche stellen Adressen zur Verfügung, an die sich Spieler wenden können, sollten sie das Gefühl haben, ihr Spielverhalten nicht mehr kontrollieren zu können. Der Beklagte hat diese Hilfe jedoch nicht angenommen.

Die besagten Hochzeitspaare hatten dem Mann hohe Anzahlungen zukommen lassen, um die für sich einzigartige und traumhafte Location auf einem Hof in Waltrop (Ruhrgebiet) zu buchen. Die ländliche Romantik blieb jedoch aus, denn wie sich bald herausstellte, wurde die Location gar nicht wie vertraglich vereinbart für eben diese Paare gebucht.

In den letzten Monaten häuften sich daraufhin die Anzeigen bei der Polizei in Recklinghausen wegen Betruges. Der Serviceleiter gab nun zu, das Geld eingesteckt zu haben. Mit knapp 230.000 Euro finanzierte dieser nicht etwa die Location, sondern seine Spielsucht, die sich insbesondere auf Sportwetten bezieht.

Bitteres Erwachen vor Gericht

Wie in der Verhandlung vor dem Landgericht Bochum deutlich wurde, war Waldemar D. bereits mit 16 Jahren abhängig von Sportwetten. Das Glücksspiel hatte ihn immer mehr Geld gekostet, damals schon war es ihm aufgrund seiner hohen Ausgaben nicht mehr möglich, sich ein Montagsticket zu leisten, welches er eigentlich dringend benötigt hätte. Er ging sogar soweit, dass er Kredite aufnahm und sich weiteres Geld bei Angehörigen sowie Freunden lieh.

Schlimmer noch kam es, als sein Sohn geboren wurde. Anstelle des Krankenhauses suchte er ein Wettbüro auf. Vor Gericht zeigt sich D. geständig und beteuert seine Reue. Insgesamt 227.177 Euro bleibt er den 65 betroffenen Brautpaaren schuldig. Während er in Tränen ausbrach, entschuldigt er sich und gibt seine volle Verantwortung für die Taten zu.

Die Sucht manifestierte sich offenbar zu einem Zeitpunkt, zu dem es keinerlei strikte Limits gegeben hat. Diese wurden in Deutschland erst vor wenigen Jahren für lokale Wettbüros und Spielhallen eingeführt, heute gelten sie auch für jedes offiziell lizenzierte Online Casino, um eben genau solchen Situationen vorzubeugen.

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Betroffene Paare ratlos

Der Arbeitgeber des Angeklagten bemerkte zunächst nicht, was passiert war. Begründen lässt sich dies mit regelmäßigen Verschiebungen von Terminen, die in erster Linie der Corona Pandemie geschuldet waren. Im Juli 2021 kam der Zufall jedoch zunächst zwei Paaren zur Hilfe. Sie veröffentlichten ihre Erfahrungen und so kam es, dass nach und nach immer mehr Betroffene hellhörig wurden und Anzeige erstatteten.

Zunächst stand das Betreiberpaar des Hofes unter Verdacht, an dem Betrug mitgewirkt zu haben. Dies stellte sich jedoch als falsch heraus, die beiden selbst sind mehr als erbost über den Angestellten. Der gute Ruf habe laut der Betreiberin massiv unter den Betrugsfällen gelitten.

Und auch auf die betroffenen Paare kam jede Menge Ärger zu. Einerseits waren ihre Anzahlungen weg, andererseits hatte der nicht mehr vorhandene Raum zum Feiern zur Folge, dass auch weitere Dienstleister abgesagt werden mussten, darunter Trauredner, Musiker und Fotografen.

Ein Urteil ist noch nicht gefallen, jedoch deutete der Richter bereits an, dass dem Betrüger aller Voraussicht nach eine mehrjährige Haftstrafe drohen wird.

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